Vorbemerkung:

Wir haben uns im Juni 2015 das erste mal in der "werkstatt" der Ossietzky-Buchhandlung getroffen - aus sehr unterschiedlichen Bereichen kommend, sehr unterschiedlich auch die politischen Hintergründe. Im Herbst 2015 haben wir eine erste Mobilisierung zur Berliner "Stop TTIP-Groß-Demo" organisiert und uns anschliessend formell konstituiert:

 

Vorbemerkung zur Orientierung - stand damal auf unserer kleinen Homepage:

Sie (oder ihr ...) finden auf unserer kleinen homepage aktuelle Infos (unter Aktionen und Aktuelles) oder Diskussionsbeiträge (unter Positionen) zu Themen und Aktionen, die uns bewegen - alles was mit Internationalismus, den Blick-über-den-nationalen-Tellerrand, gerechten Welthandel, Weltmarktkonkurrenz, weltweiter Solidarität und v.a. Aktivitäten gegen die herrschenden Zustände zu tun hat.  Wir versuchen die Seiten mindestens alle zwei - drei Wochen zu aktualisieren.

Bürgerinitiative „Stopp TTIP-Flensburg“ (aus der Gründungszeit, erneuert nach der Hannover-Demo)

Wir wollen aufklären, worum es bei TTIP geht, wofür TTIP steht.
Und wir wollen mit Aktionen den Widerstand entwickeln (helfen).

Mit unserem Protest sind wir nicht allein!

Gegen TTIP protestieren:
230 Organisationen aus 21 EU-Ländern
285 Gemeinden in Deutschland
250 Gemeinden in Österreich
569 Gemeinden und lokale Initiativen in Frankreich
522 lokale und regionale Bündnisse von Portugal bis Rumänien, von Finnland bis Griechenland
1.775.483 Bürgerinnen und Bürger haben bei campact unterschrieben
3.284.289 Menschen haben innerhalb eines Jahres in Europa die Petition "Gegen TTIP und CETA" unterzeichnet
2.000 Unterzeichner bei der online-Petition der KMU
250.000 Personen haben im Oktober 2015 in Berlin demonstriert,
90.000 im April in Hannover (2016) …

TTIP wird in Deutschland von vielen Verbänden, Institutionen und Organisationen abgelehnt, u.a. von:
campact, attac, Mehr Demokratie, BUND, Umweltinstitut München, Gewerkschaften, Deutscher Kulturrat , Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband, Kommissariat der Deutschen Bischöfe, verschiedene evangelische Landeskirchen, Forum Bildungspolitik, Deutsche Richterbund, Deutsche Umweltstiftung …

Warum?
TTIP verkauft unsere Zukunft!
TTIP dient einzig den Interessen der Konzerne diesseits und jenseits des Atlantiks!
TTIP höhlt den Rechtsstaat und die Demokratie aus!
TTIP öffnet einer weiteren Privatisierung Tür und Tor!
TTIP gefährdet unsere Gesundheit und unsere Umwelt!
TTIP untergräbt die Freiheit!
TTIP ist unumkehrbar!

Kommen Sie zu uns, machen Sie mit: Initiative "Stoppt TTIP-Flensburg"

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Die nächste Etappe:
Aus „Stoppt TTIP-Flensburg“ wird "Initiativkreis Flensburg: Eine andere Welt ist möglich!"

Wir haben es geschafft!

Nach mehrmonatiger Zeit des Nachdenkens und der Diskussion haben wir uns Ende Dezember 2017 für einen neuen Gruppennamen entschieden:

Initiativkreis Flensburg:
Eine andere Welt ist möglich!
Wir setzen uns für eine ökologische, solidarische, gerechte und friedliche Welt ein.

Mit diesem Namen wollen wir unseren "Standort" ausdrücken, so wurde in der Diskussion deutlich:

- "Initiativkreis" soll das HANDELN, das "aktive Eingreifen", die "Entschlusskraft" herausstellen;.
- "Initiativkreis" soll den Gruppenzusammenhalt, die Organisiertheit und Verbindlichkeit herausstellen.
- "Eine andere Welt ist möglich!" stellt ja nicht nur unsere Zuversicht dar, dass Engagement sich lohnt und notwendig ist, weil progressive Alternativen möglich sind - darüberhinaus stellen wir uns mit der Annahme dieser Parole in die Tradition der weltweiten globalisierungskritischen Bewegung seit der Jahrtausendwende (Seattle 1999, Genua 2001), für die diese Parole quasi das primäre Essential gewesen ist.
- "Wir setzen uns für eine ökologische, solidarische, gerechte und friedliche Weltordnung ein" soll unsere Ziele in einem Satz bündeln.

Darüberhinaus haben wir ein Selbstverständnispapier diskutiert und beschlossen:

"Gegen die alles dominierende Weltmarkt-Konkurrenz – Mensch und Natur vor Profit!"

Immer mehr Menschen nehmen wahr, dass die Veränderungen und Probleme in unserer zusammenwachsenden Welt zunehmen:

  • die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auf - hierzulande, innerhalb Europas und weltweit
  • Millionen Menschen leiden unter Hunger  und Krieg, viele leben und arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen, Kinder wachsen in Armut und Elend auf
  • Unternehmen und Konzerne schreiben Rekordgewinne und entlassen dennoch tausende Mitarbeiterinnen, Politiker und Gewerkschaften scheinen dagegen machtlos zu sein
  • Bildung, Wissen, Gesundheit, Altersvorsorge, die "öffentliche Daseinsvorsorge" werden privatisiert und damit vom Allgemeingut zum teuren Luxusobjekt
  • das Klima verändert sich in rasendem Tempo, aber gegen den Ausstoß von Treibhausgasen scheint es kein Mittel zu geben
  • um Macht- und Einfluss-Zonen, um gefragte Rohstoffe werden Kriege geführt

Diese Entwicklungen sind kein Naturgesetz, sondern die Folge politischer Entscheidungen: Entscheidungen, die wir nicht tatenlos hinnehmen!

Eine andere Welt ist möglich!

Wir verstehen uns als Teil einer weltweiten Bewegung. Wir suchen die Zusammenarbeit mit anderen kritischen Menschen in Gewerkschaften, Umweltverbänden oder Friedensorganisationen, bis hin zu kapitalismuskritischen Gruppen, Parteien und Initiativen. Hervorgegangen aus der Bewegung gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA wollen wir uns weiterhin in die gesellschaftliche Auseinandersetzung einmischen - unter dem Namen:

"Initiativkreis Flensburg: Eine andere Welt ist möglich!"
Wir setzen uns für eine ökologische, solidarische, gerechte und friedliche Welt  ein.

Der gigantische Reichtum dieser Welt muss gerecht verteilt werden.

In der herrschenden Logik ist es nur konsequent, wenn die deutsche Kanzlerin für eine marktkonforme Demokratie eintritt. Der Glaube, der Markt könne es besser und solle dem Staat möglichst viel aus den Händen nehmen, ist trotz vieler Gegenbeweise tief in den Köpfen verankert. Die Finanzkrise von 2007/2008, die darauf folgende schwere Wirtschaftskrise und die milliardenschweren Bankenrettungen stellten die neoliberale Ideologie zwar kurzfristig in Frage – trotzdem dominiert diese weiterhin Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.
Es herrscht die Auffassung: Gewinne sind für die (Privat-)Unternehmen da, Kosten soll die Allgemeinheit tragen. Der Mensch wird auf ein konstruiertes Stück Humankapital reduziert, das seinen Bestandswert im Wettbewerb stetig zu verbessern hat.

Als Konsequenz dieser Politik konzentriert sich der gesellschaftliche Reichtum in den Händen von immer weniger Menschen – und zirkuliert in Form von Kapital auf der Jagd nach Rendite in immer schnellerem Tempo um die Welt. Längst übersteigen die Vermögensansprüche an den Finanzmärkten um ein Vielfaches das, was weltweit an Waren und Dienstleistungen erwirtschaftet werden kann. Immer hektischer suchen die Besitzenden auf den Finanzmärkten nach immer neuen Anlagemöglichkeiten. Regierungen, die mit Umwelt- oder Sozialstandards tatsächlich ernst machen wollen, wird offen mit massenhafter Kapitalflucht gedroht. Platzt die nächste Finanzblase, werden die Rettungskosten auf die Allgemeinheit abgewälzt – und das Spiel beginnt von vorne.

Eine weitere Konsequenz der neoliberalen Globalisierung ist die beschleunigte Jagd nach Rohstoffen, zu deren Sicherung reiche Industriestaaten zunehmend militärische Planungen und kriegerische Interventionen beschließen. In immer mehr Ländern führt dies zu politischer Destabilisierung und Terrorismus, was in und durch die führenden Industriestaaten wiederum zur Rechtfertigung von weiterer Aufrüstung, Militarisierung, zur Aushöhlung demokratischer Rechte und kriegerischen Interventionen benutzt wird. Es droht eine weltweite Abwärtsspirale der Zerstörung und der Entdemokratisierung, in der alle Aspekte des Lebens - auch der Politik - ökonomischen Begriffen, Normen und Wertmaßstäben unterworfen werden (sollen).

Die Welt ist keine Ware

Wir wollen durch Informationen und Aktionen in Flensburg dazu beitragen, sich mit den gesellschaftlichen Hintergründen auseinanderzusetzen und sich selbsttätig einzumischen. Dabei geht es um vielfältige Alternativen und Perspektiven über die nötigen Abwehrkämpfe hinaus.

- Die internationalen Finanzmärkte und der Welthandel mit all ihren Auswirkungen stellen zentrale Themen für uns dar.
- Dazu zählen auch die Privatisierung öffentlicher Infrastruktur, eine Steuerpolitik zu Gunsten von Unternehmen und großen Vermögen sowie die unsozialen Renten- und Arbeitsmarkt"reformen".
- Wir bearbeiten grundsätzliche Fragen wie die Kritik am Wachstumsparadigma und entwickeln Visionen zu globalen sozialen Rechten.
- In Folge der heftigen Konkurrenz um die Aufteilung der Weltmärkte sind wir innergesellschaftlich mit einem wachsenden Wohlstands-Chauvinismus und der Zunahme extrem konservativer und faschistoider Bewegungen konfrontiert, der unserer Sicht einer gerechten und solidarischen Welt diametral entgegensteht.

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Aus dem "Initiativkreis..." wurde dann am 19. November 2019 Attac-Flensburg - nachdem die bisherigen  - für uns nicht zugänglichen - Mitglieder die Attac-Arbeit in Flensburg seit einem Jahr eingestellt hatten.

Das Protokoll der (Neu-) Gründung findet sich hier: http://www.initiativkreis-flensburg.de/index.php/newsletter/107-protokoll-zur-gruendung-von-attac-flensburg-am-19-nov-2019

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Generell galt und gilt für unsere regelmässigen Gruppentreffen in Flensburg:

Wir haben den 1. und 3. Dienstag im Monat  reserviert und treffen uns im "Akti" (Aktivitetshuset) Norderstraße 49, Hinterhaus.

Einladung hier (i.d.Regel 3 - 4 Tage vorher) oder über unseren Mail-Verteiler:   Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! !

Zu uns, organisatorisch - im September '21 arbeiteten wir in 2 Gruppen (AGs):

- die AG 1 "Solidarische Welt" - die AG hatte zuletzt grundlegend über das  Wachstumsparadigma der Moderne anhand des Buches "Degrowth / Postwachstum" von Schmelzer & Vetter diskutiert. Beständiges Thema unserer AG sind weiterhin die Bearbeitung der diversen "Freihandelsverträge". Mehr dazu z.B.  hier.

- die AG 2 "Kommunale Probleme" befasste sich mit der Klimaproblematik der Flbger. Stadtwerke und der Auseinandersetzung um die Abholzung des Bahnhofswäldchens. Höchst aktiv sind unsere AG-Mitglieder seitdem mit weiteren Interessierten in der 2020 gegründeten Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg (näheres hier); nähere Infos erhalten Sie über die BI.

Zu unseren Treffen laden wir per Mail ein - lassen Sie sich / lasst euch in die Verteilerliste aufnehmen!


 

Inhaltlicher Überblick:  

Diskussionsthemen noch als Initiativkreis Flensburg und später als Attac waren die "EU in der Krise" (Lesung aus dem gleichnamigen Attac-Buch, VSA) sowie Fragen um "das System und das individuelle Verhalten" und "die Nische" ... (Diskussionsbeitrag siehe hier)... Und auch die aktuellen Themen wie "Degrowth oder Postwachstums-Theorie(n)" von Schmelzer & Vetter (Buchlesung aus Junius-Vlg.) siehe hier und hier und hier - bewegten uns. Und bleibend auch immer die anhaltende Aktualität von Freihandelsverträgen - und was dagegen getan werden kann und getan werden muss....

- Dann bestimmte die fortlaufende Diskussion um die "Imperiale Lebensweise" unsere Arbeit. Ein erster Höhepunkt, noch als "Initiativkreis", war im März 2018 bereits die Veranstaltung zur Kritik der „Imperialen Lebensweise“, Vortrag und Diskussion mit Dr. Markus Wissen. Diese Diskussion bewegte uns über die Jahre immer wieder, zuletzt anhand der gemeinsamen Bearbeitung des Buches von Alexander Behr „Globale Solidarität“ (Wie wir die imperiale Lebensweise überwinden und die sozial-ökologische Transformation umsetzen) im Jahre 2023, Link zur Bucheinführung hier;

- Aufklärung und Widerstand gegen den ECT, den europäische Energiecharta-Vertrag (2022);

- Selbstverständnisdiskussion 2022: "Das Chaos verstehen" - Welche Zukunft in Zeiten von Zivilisationskrise und Corona?
Beiträge von Alex Demirovic, Ingar Solty, Alexandra Strickner, Peter Wahl, u.a.
Unter diesem Titel ist beim VSA-Verlag dieser Sammelband erschienen, der versucht, die multiplen Krisen unserer Epoche in einer kapitalismuskritischen Zeitdiagnose zusammenzudenken. Den Einleitungstext des gleichnamigen Buches aus dem ehemaligen Wissenschaftlichen Beirat von attac haben wir gemeinsam diskutiert.

 

Zuletzt die inhaltlichen Diskussionen im Jahr 2023:

- "China ruft": anhand unser aller "brennenden Fragen / Themen / Vorbehalte o.ä." diskutierten wir darüber siehe hier: http://www.initiativkreis-flensburg.de/index.php/positionen

- Selbstverständnisdebatte von ATTAC (-Bund): Der Herbst-Ratschlag in Hannover ....

- Mercosur-Freihandelsvertrag:  Als Höhepunkt die Veranstaltung mit  Matthias Stührwoldt am 4. Juli; weitere Enthüllungen von PowerShift und Hinweise auf EU-Kontroversen waren unsere Themen dazu;

- Krieg & Geopolitik - aktueller Disput:
1. Der Zusammenhang dieser Themen wird immer offenkundiger.
2. der Stapel an Statements, Essays und Analysen, die genau diesen Zusammenhang thematisieren und bearbeiten, wird immer grösser, aber auch die unterschiedlichen Sichtweisen in unserer Gruppe...

- Volksinitiative Schleswig-Holstein: ein überraschender kleiner Triumpf, über 27.000 Unterschriften wurden gesammelt!


2024: 

Unsere "Aktionswoche" vom 12., 13. und 16. Febr.: Alle drei Veranstaltungen dieser Woche waren ein sehr großer Erfolg für uns - in Glücksburg die Wachstums-VA von Artefact und DGB mit KM Hentschel (ca. 40 Leute), am Dienstag die Anti-Kriegs-Veranstaltung mit Andreas Zumach (knapp 90 Leute!) und dann am Freitag das "Baum-rundum" aus Anlass des Jahrestages der Räumung und Rodung des Bahnhofswaldes, mit großer Begeisterung bei 130 Leuten in Dansk Centralbibliothek!

Und jetzt:  Das SH-Regionaltreffen von Attac steht hier in Flensburg an - Austausch-Treffen der regionalen SH-Gruppen am 23. März von 11 - 17 Uhr hier im Akti.